Neue Verdachtsfälle der Amerikanischen Faulbrut im Landkreis

Am Samstag Abend wurden wir über zwei neue Verdachtsfälle der Amerikanischen Faulbrut im Landkreis Augsburg informiert – noch dazu leider in zwei komplett entgegenlaufenden Himmelsrichtungen:

  • Ein Verdachtsfall liegt in Großaitingen, im Süd-Westen von Augsburg
  • und der zweite liegt in Gablingen, im Nord-Westen von Augsburg.

Zur Erinnerung: ein Verdacht der Amerikanischen Faulbrut liegt vor, sobald entweder Klinik oder – wie in diesen beiden Fällen – ein positiver Sporenfund in einer Futterkranzprobe gefunden wird. Erst wenn beide Verdachtsmomente bestätigt vorliegen, sprechen die Veterinäre von einem Ausbruch und können die amtlichen Schutzmaßnahmen lostreten.

In beiden Fällen ist das Veterinäramt Augsburg Land bereits aktiv geworden und startet mit der Untersuchung aller Bienenstände in 2 km Kontroll-Zonen um die jeweiligen Fundorte, um es nach Möglichkeit gar nicht zu einem Ausbruch im Landkreis kommen zu lassen. Solltet ihr im Landkreis einen Bienenstand haben und das Veterinäramt auf euch zukommen, so verhaltet euch bitte kooperativ und unterstützt die Bienensachverständigen und die Veterinäre so gut ihr könnt!

Bei der Untersuchung durch das Amt werdet ihr sehr wahrscheinlich gebeten, die Brutwaben einzeln und bienenfrei aus der Beute zu nehmen (abschütteln) und dem Kontrolleur zu halten. Bei der optischen Untersuchung auf Klinik wird dann auf die typischen Schorfe als Rückstände in den Brutzellen sowie auf verdächtige Brutzellen geachtet. Verdächtige Brutzellen sind einzelne, stehengebliebene Zellen (kann auch im Brutfeld eine Nachzügler-Biene sein) und auf eingefallene Deckel (da kann auch der Imker mal beim Ziehen der Wabe blöd hängen geblieben sein oder ein anderer äußerer Umstand eingewirkt haben). In beiden Fällen werden stichprobenartig einzelne Zellen geöffnet und auf zähe, dunkle, fadenziehende Masse anstelle der typischen Erscheinungsbilder der Nymphen kontrolliert.
Zusätzlich wird vom Futterkranz oder (bei zu gering ausgebildeten verdeckelten Futterkränzen) aus dem direkt an das Brutnest angrenzenden Teil des Honigraums Futter ohne Pollen entnommen.
Sollte die Futterkranzprobe nicht möglich sein oder gar Klinik in einem Volk vorgefunden werden, ist es wahrscheinlich, dass der Kontrolleur entscheidet, eine Wabe aus eurem Brutfeld für das Labor mitzunehmen.

Danke für eure Unterstützung bei der Bekämpfung der AFB in unsrer Stadt und dem Landkreis!
Euer Vorstandsteam 


Alle Bienenstände müssen mit Betriebsnummer an die jeweiligen Veterinärämter gemeldet sein!

Alle, die Honigbienen halten, benötigen eine Betriebsnummer. Sollte dies noch nicht geschehen sein, beantragt bitte schnellstmöglich eine solche beim für euren Wohnort zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten – das .

Für Augsburg Stadt, Land und scheinbar auch Aichach-Friedberg ist das AELF Augsburg zuständig – eine .

  • Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg
    Bismarckstr. 62
    86391 Stadtbergen
    Tel. 0821 - 43002-0
    E-Mail poststelle@aelf-au.bayern.de

Jeder Bienenstand MUSS dem für den Bienenstand zuständigen Veterinäramt gemeldet werden. Solltet ihr einen Bienenstand betreiben, welcher den Ämtern noch nicht gemeldet wurde, holt dies bitte zeitnah nach. Gerade im Seuchenfall ist es hochgradig leichtsinnig, einen Bienenstand unter dem Radar zu betreiben!


Aktuelles zur Sammelbestellung

Die ersten Teile der Sammelbestellung sind bereits geliefert und jeder wurde informiert, der seine (Teil-)Lieferung abholen kann.

Die Lieferinformationen für noch ausstehende Futter- und Behandlungsmittel werden uns im Lauf der kommenden Woche mitgeteilt – sobald wir Neues wissen, geben wir die Infos weiter. Bitte seht bis dahin von Nachfragen zur Lieferung ab.


Eure Mithilfe in den Kontrollkreisen und darum herum ist notwendig!

Voraussichtlich werden bereits Ende nächster Woche hier in Augsburg die Winterlinden verblüht sein und damit das Trachtende für diese Saison erreicht sein. Im Landkreis sieht es nicht viel anders aus.

 

In Anbetracht der aktuellen Faulbrutsituation in Haunstetten und den neuen Verdachtsfällen sind folgende Maßnahmen im Sperrbezirk, den Kontrollkreisen und den umliegenden Bereichen dringend anzuraten, um Räubereien zwischen den Völkern und damit die Wahrscheinlichkeit von Sporenübertragungen auf weitere Standorte möglichst klein zu halten:

 

  • Die Honigernte sollte zeitnah zum Trachtende, möglichst in den nächsten 2 Wochen bis 12.07. durchgeführt werden. Bei der Ernte mit Honigfluchten arbeiten (Abkehren löst Räuberei aus) und beim Abräumen (möglichst früh morgens oder spät abends) zügig arbeiten. Die Völker bereits beim Abfluchten mit Futtersirup füttern, um keine Futterknappheit zu provozieren
  • Die Honigzargen sollten beschriftet werden, um sie den Völkern zuordnen zu können. Wenn die Honigräume nach dem Schleudern 1-2 Tage zum Ausschlecken wieder auf die Völker gestellt werden, dann unbedingt wieder auf das gleiche Volk zurückstellen. Das Ausschlecken kann auch Räuberei auslösen! Deswegen unbedingt hierbei Fluglöcher verkleinern.
  • Möglichst nur mit Futtersirup (wie z.B. Apiinvert oder BioVitabee) füttern. In keinem Fall mit Honig füttern, da dies Räubereien auslösen kann. Auch Zuckerwasser kann von den Bienen gerochen werden kann und ebenfalls zu Räuberei führen.
  • Kleinere, schwächere Völker sind extrem gefährdet, zumal aktuell in Haunstetten sehr starke Völker von wandernden Berufsimkern stehen!  Vor allem bei Ablegern und schwächeren Völkern die Fluglöcher klein halten!
  • Zum 13.7. sollten die Varroabehandlungen starten, um spätere Völkerzusammenbrüche  verbunden mit Räuberei möglichst zu vermeiden. Durch den Seuchenausbruch ist es sinnvoll flächendeckend und möglichst zeitgleich eine erwiesen wirksame Behandlung durchzuführen und dafür ist die 2-wöchige Behandlung mit 65%iger Ameisensäure und dem Nassenheider Professional das Mittel der Wahl
  • Wenn die Methode der Totalen Brutentnahme (TBE) angewendet wird, dürfen diese Waben nicht für Ableger verwendet werden. Die Waben müssen bienendicht verarbeitet werden. Die Empfehlung ist, diese sofort einzufrieren und danach in einer dichten, festen Plastiktüte zu entsorgen. Keinesfalls dürfen die Waben in die Natur zum Ausfressen für Vögel oder Igel gelegt werden.
 
Ansonsten gilt weiterhin: wer standorttreu imkert, leistet einen aktiven Beitrag zur Gesundheit der Bienenvölker in der Region – und schützt auch sich selbst vor Infektionseinträgen.
 
Bei Fragen wendet Euch bitte per Mail an info@imkerverein-augsburg.de.
 
Euer Vorstandsteam

Artenvielfalt

In unserem hatten wir euch einige wertvolle Infos mit geschickt, die wir in diesem Newsletter nochmals kurz erwähnen wollen:

  • Bestimmungs-Apps:
  • des BUND Naturschutz Bayern e.V. – hilf auch dieses Jahr mit, mehr über die pelzigen Brummer herauszufinden!
  • Schwärme der Honigbiene, die ein neues Zuhause in Baumhöhlen oder Mauernischen gefunden hatten, wurden über mehrere Jahre beobachtet und untersucht – die Ergebnisse sind nun auf der einsehbar!