Beetrees Monitoring


Mit der Honigbiene als Wildtier hat sich ein Forschungsteam aus München über mehrere Jahre hinweg beschäftigt.
Schwärme die ein neues Zuhause in Baumhöhlen oder Mauernischen gefunden hatten wurden über mehrere Jahre beobachtet und untersucht.
Jetzt wurden die Ergebnisse in einer Studie veröffentlicht.
Link zur Betree-Monitor-Seite https://beetrees.org/
Zusammenfassung:
Unser Verständnis der Westlichen Honigbiene (Apis mellifera) basiert überwiegend auf Forschung, die unter imkerlichen Bedingungen durchgeführt wurde, während das Vorkommen und die Lebensweise von Honigbienen abseits menschlicher Haltungsformen weitgehend unerforscht sind.
Für die vorliegende Studie wurden die Lebensräume, Nistplätze und Überlebensraten freilebender Völker durch eigene Beobachtungen in München sowie durch die Koordination eines Citizen-Science-Monitorings in ganz Deutschland untersucht. Über 7 Jahre sammelten 311 Mitwirkende, einschließlich der Autoren, insgesamt 2555 Beobachtungen an 530 Standorten.
Die Nistplätze befinden sich zu 31% in Gebäuden und zu 63% in alten Bäumen, wobei eine deutliche Präferenz für bestimmte Baumarten erkennbar ist. Die Nistpräferenzen unterscheiden sich zwischen urbanen, ländlichen und bewaldeten Gebieten.
Im Durchschnitt überleben jährlich nur 12% der durch die Autoren in München beobachteten Völker. Während andere Studien vergleichbar geringe Überlebensraten in Deutschland bestätigen, weichen die deutlich höheren Überlebensraten unserer Citizen-Science-Meldungen (29%) davon ab – ein Unterschied, der durch Meldebiases verursacht wird. Wir stellten fest, dass im Rahmen von Citizen Science signifikant weniger Statusmeldungen pro Volk gemacht und Standorte, an denen Völker gestorben sind, seltener gemeldet wurden. Ausserdem überlappten 46% der Überwinterungsmeldungen mit der Schwarmzeit und mussten daher ausgeschlossen werden. Deshalb sind Konsistenz und Zeitpunkt der Beobachtung zentral, um verlässliche Überlebensdaten zu sammeln; zudem sollte die regionale Schwarmzeit berücksichtigt werden.
Die Studie soll unser Verständnis der Ökologie, des liminalen Status und der Schutzbedürftigkeit freilebender Honigbienenvölker verbessern, thematisiert potenzielle Verzerrungen in Citizen-Science-Daten und schlägt ein standardisiertes Monitoringprotokoll für zukünftige Projekte vor.
Der Erhalt alter Bäume mit geeigneten Höhlen sowie die Bereitstellung zusätzlicher Nistplätze sind entscheidend für den Fortbestand freilebender Honigbienenvölker und sollten in Naturschutzstrategien, Stadtplanung und Forstwirtschaft Berücksichtigung finden.
Hier der Link zum Original:
Online: https://doi.org/10.1002/ece3.71469
ePDF: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/ece3.71469
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