Wir bitten um euer Verständnis und eure Mithilfe!

 

Voraussichtlich werden bereits Ende nächster Woche hier in Augsburg die Winterlinden verblüht sein und damit das Trachtende für diese Saison erreicht sein. 

 

In Anbetracht der aktuellen Faulbrutsituation in Haunstetten sind folgende Maßnahmen im Sperrbezirk un den umliegenden Bereichen dringend anzuraten, um Räubereien zwischen den Völkern und damit die Wahrscheinlichkeit von Sporenübertragungen auf weitere Standorte möglichst klein zu halten:

  • Die Honigernte sollte zeitnah zum Trachtende, möglichst in den nächsten 2 Wochen bis 12.07. durchgeführt werden. Bei der Ernte mit Honigfluchten arbeiten (Abkehren löst Räuberei aus) und beim Abräumen (möglichst früh morgens oder spät abends) zügig arbeiten. Die Völker bereits beim Abfluchten mit Futtersirup füttern, um keine Futterknappheit zu provozieren
  • Die Honigzargen sollten beschriftet werden, um sie den Völkern zuordnen zu können. Wenn die Honigräume nach dem Schleudern 1-2 Tage zum Ausschlecken wieder auf die Völker gestellt werden, dann unbedingt wieder auf das gleiche Volk zurückstellen. Das Ausschlecken kann auch Räuberei auslösen! Deswegen unbedingt hierbei Fluglöcher verkleinern.
  • Möglichst nur mit Futtersirup (wie z.B. Apiinvert oder BioVitabee) füttern. In keinem Fall mit Honig füttern, da dies Räubereien auslösen kann. Auch Zuckerwasser kann von den Bienen gerochen werden kann und ebenfalls zu Räuberei führen.
  • Kleinere, schwächere Völker sind extrem gefährdet, zumal aktuell in Haunstetten sehr starke Völker von wandernden Berufsimkern stehen!  Vor allem bei Ablegern und schwächeren Völkern die Fluglöcher klein halten!
  • Zum 13.7. sollten die Varroabehandlungen starten, um spätere Völkerzusammenbrüche  verbunden mit Räuberei möglichst zu vermeiden. Durch den Seuchenausbruch ist es sinnvoll flächendeckend und möglichst zeitgleich eine erwiesen wirksame Behandlung durchzuführen und dafür ist die 2-wöchige Behandlung mit 65%iger Ameisensäure und dem Nassenheider Professional das Mittel der Wahl
  • Wenn die Methode der Totalen Brutentnahme (TBE) angewendet wird, dürfen diese Waben nicht für Ableger verwendet werden. Die Waben müssen bienendicht verarbeitet werden. Die Empfehlung ist, diese sofort einzufrieren und danach in einer dichten, festen Plastiktüte zu entsorgen. Keinesfalls dürfen die Waben in die Natur zum Ausfressen für Vögel oder Igel gelegt werden.
 
Ansonsten gilt weiterhin: wer standorttreu imkert, leistet einen aktiven Beitrag zur Gesundheit der Bienenvölker in der Region – und schützt auch sich selbst vor Infektionseinträgen.
 
Bei Fragen wendet Euch bitte per Mail an info@imkerverein-augsburg.de.
 
Euer Vorstandsteam
 

Jeder Imkernde braucht eine Betriebsnummer!

Anscheinend war es vor vielen Jahren so, dass man eine Betriebsnummer nur ab einer bestimmten Zahl an Bienenvölker brauchte. 
Heute brauchen alle, die Honigbienen halten eine Betriebsnummer. Also falls noch nicht geschehen diese unbedingt beantragen!

https://www.stmelf.bayern.de/mam/cms01/agrarpolitik/dateien/a_zuteilung_betriebsnummer.pdf


Empfehlungen Artenbestimmungs-Apps

Was ist das für ein Insekt? Auf welcher Planze krabbelt das Insekt?

Mit Smartphone und der KI gestützten Bestimmungs-Apps wie ObsIndentify udn Flora Incognita können zuverlässig wildlebende Tiere und Pflanzen bestimmt werden.

https://observation.org/apps/obsidentify/

 

Bestimme mit der Flora Incognita App mehr als 30.000 Pflanzenarten und erweitere deine Pflanzenkenntnisse.

https://floraincognita.de/

https://observation.org/

Bei Observation könnt ihr nachschauen, wie häufig die bestimmte Art in der betreffenden Region vorkommt.


Hummelchallenge- Pelzige Brummer entdecken!

Auf geht´s zur zweiten Hummel-Challenge des BUND in diesem Jahr! Nach dem großen Erfolg der Hummel-Challenge im Frühling dieses Jahres läuft aktuell die zweite Hummel-Challenge  des BUND von 20. Juni bis 3. Juli 2025.

 


Beetrees Monitoring

 

Mit der Honigbiene als Wildtier hat sich ein Forschungsteam aus München über mehrere Jahre hinweg beschäftigt.


Schwärme die ein neues Zuhause in Baumhöhlen oder Mauernischen gefunden hatten wurden über mehrere Jahre beobachtet und untersucht.

Jetzt wurden die Ergebnisse in einer Studie veröffentlicht.

Link zur Betree-Monitor-Seite https://beetrees.org/

Zusammenfassung:

Unser Verständnis der Westlichen Honigbiene (Apis mellifera) basiert überwiegend auf Forschung, die unter imkerlichen Bedingungen durchgeführt wurde, während das Vorkommen und die Lebensweise von Honigbienen abseits menschlicher Haltungsformen weitgehend unerforscht sind. 

Für die vorliegende Studie wurden die Lebensräume, Nistplätze und Überlebensraten freilebender Völker durch eigene Beobachtungen in München sowie durch die Koordination eines Citizen-Science-Monitorings in ganz Deutschland  untersucht. Über 7 Jahre sammelten 311 Mitwirkende, einschließlich der Autoren, insgesamt 2555 Beobachtungen an 530 Standorten

Die Nistplätze befinden sich zu 31% in Gebäuden und zu 63% in alten Bäumen, wobei eine deutliche Präferenz für bestimmte Baumarten erkennbar ist. Die Nistpräferenzen unterscheiden sich zwischen urbanen, ländlichen und bewaldeten Gebieten. 

Im Durchschnitt überleben jährlich nur 12% der durch die Autoren in München beobachteten Völker. 
Während andere Studien vergleichbar geringe Überlebensraten in Deutschland bestätigen, weichen die deutlich höheren Überlebensraten unserer Citizen-Science-Meldungen (29%) davon ab – ein Unterschied, der durch Meldebiases verursacht wird. Wir stellten fest, dass im Rahmen von Citizen Science signifikant weniger Statusmeldungen pro Volk gemacht und Standorte, an denen Völker gestorben sind, seltener gemeldet wurden. Ausserdem überlappten 46% der Überwinterungsmeldungen mit der Schwarmzeit und mussten daher ausgeschlossen werden. Deshalb sind Konsistenz und Zeitpunkt der Beobachtung zentral, um verlässliche Überlebensdaten zu sammeln; zudem sollte die regionale Schwarmzeit berücksichtigt werden. 

Die Studie soll unser Verständnis der Ökologie, des liminalen Status und der Schutzbedürftigkeit freilebender Honigbienenvölker verbessern, thematisiert potenzielle Verzerrungen in Citizen-Science-Daten und schlägt ein standardisiertes Monitoringprotokoll für zukünftige Projekte vor.

Der Erhalt alter Bäume mit geeigneten Höhlen sowie die Bereitstellung zusätzlicher Nistplätze sind entscheidend für den Fortbestand freilebender Honigbienenvölker und sollten in Naturschutzstrategien, Stadtplanung und Forstwirtschaft Berücksichtigung finden.

Hier der Link zum Original:

Online: https://doi.org/10.1002/ece3.71469


ePDF: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/ece3.71469