Gemeinsam gegen Amerikanische Faulbrut- SAMMELABGABE-Futterkranzproben

Auch in diesem Jahr wird wieder ein Faulbrut-Monitoring durchgeführt, an dem wir als Verein teilnehmen.

Durch die Sammlung von Futterkranzproben verschiedener Bienenstandorte soll sicher gestellt werden, dass in unserer Umgebung kein Faulbrutproblem vorhanden ist bzw. sich nicht entwickeln kann.

Dies ist sinnvoll zum Zeitpunkt nach der Honigernte und vor dem Einfüttern.

Wir möchten in diesem Jahr Eure selbst durchgeführten Futterkranzproben sammeln, Euch beim Ausfüllen des Untersuchungsantrages unterstützen, Eure gesammelten Proben gemeinsam in einer Kiste verpacken und gemeinsam für Euch kostenfrei versenden.

Am kommenden Sonntag, den 21. Juli treffen wir uns um 14 Uhr auf dem Vereinsgelände.

Dort werden wir gemeinsam bei geeigneten Bienenvölkern eine Futterkranz-Sammelprobe entnehmen.

Weiter könnt Ihr dort für die Beprobung an Euren eigenen Bienenständen Merkblätter und  geeignete Plastikbeutel für die Probe erhalten sowie vorausgefüllte Untersuchungsanträge erhalten.

Die Abgabe Eurer Proben kann am Sonntag, den 28. Juli  um 15 Uhr oder am 4.8.beim Sommerfest auf dem Vereinsgelände erfolgen.

Übrigens: eine abgeschlossene Untersuchung Eurer Futterkranzproben mit dem Nachweis einer AFB-Sporenfreiheit ist auch ein Gesundheitszeugnis für Eure Völker und 9 Monate gültig!

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Mehr Infos zu Faulbrutmonitoring und Futterkranzprobe siehe unten!


Unser Vereinsgelände ist vogelfreundlich!

Naturschutz beginnt vor der eigenen Haustür. Der LBV und das Bayerische Artenschutzzentrum des Landesamts für Umwelt haben die bayernweite Aktion „Vogelfreundlicher Garten“ gestartet und verleihen vogelfreundlichen und strukturreich gestalteten Gärten eine Plakette.

Nachdem bei der letzten Jahresversammlung von Bernd Klinger die Teilnahme vorgeschlagen wurde, haben wir uns mit unserem Vereinsgelände für diese Plakette beworben.

Die Kriterien für diese Auszeichnung erfüllte unser Vereinsgelände bei der vor kurzem stattgefundenen Prüfung mit Bravour.
Denn es bietet einen wertvollen Lebensraum für unsere heimischen Gartenvögel.Frau Rohde vom LVBI und bei der Plakettenübereichung an unseren Vorstand

https://www.lbv.de/mitmachen/fuer-einsteiger/projekt-vogelfreundlicher-garten/


Jungimker*innen-Betreuung "Imkern auf Probe"-Anträge

Einige erfahrene Imker*innen unseres Vereins haben wahrscheinlich in diesem oder auch im letzten Jahr Imker-Einsteiger*innen beim Start unterstützt und begleitet.

Einmal im Jahr besteht die Möglichkeit für unseren Verein, diesen Einsatz durch einen Antrag für "Imkern auf Probe" fördern zu lassen.

"Imkern auf Probe"  wird vom Bayrischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten finanziell unterstützt.

Je Probeimker*in kann eine Pauschale von bis zu 100 Euro pro Jahr für maximal zwei Jahre gewährt werden.

Bei der folgenden Webadresse können die entsprechenden Formulare für "Imkern auf Probe" heruntergeladen werden:

https://www.stmelf.bayern.de/agrarpolitik/foerderung/003671/index.php

An Alle, die in diesem oder im letzten Jahr Einsteiger*innen beim Imkern unterstützt haben oder die beim Start in dieses schöne Hobby Hilfe erfahren haben:

Meldet Euch bitte jungimker@imkerverein-augsburg.de, damit wir die entsprechenden Fördergelder für den Verein beantragen können.

 


BeeLife bewertet unsere bisherigen EU-Abgeordneten

Beelife, unsere Lobbyorganisation in Brüssel, hat das Abstimmungsverhalten unserer EU Abgeordneten in der letzten Legislatur analysiert und aus Sicht von uns Imker*innen bewertet. Die Analyse könnt ihr hier studieren. Diese Info wäre natürlich vor der EU-Wahl passender gewesen. Trotzdem interessant und wissenswert!

Hier das bewertete Verhalten unserer deutschen Abgeordneten (auf den Balken .de klicken, dann kommen unsere bisherigen deutschen Abgeordneten).

https://bee-life.mepwatch.eu/#mep197480

 


Neue Studie zum Nachweis von Glyphosat in Honig:

Eine neue Studie zum Nachweis durch verschiedene Messverfahren kam zum Ergebnis, dass bei 97 Proben Glyphosat in 12 Prozent der Honigproben quantitativ nachgewiesen werden konnte

Wenn über Honigqualität gesprochen wird, dann meistens über Wassergehalt, HMF Wert und Sortenreinheit.

Pestizidrückstände sind jedoch die eigentlichen Probleme im Hinblick auf die Qualität unserer Honige - und natürlich auch unserer Lebensmittel und des Grundwassers.

 

Hier die Studie https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0023643824004389

Abstract in Deutsch: Polare Pestizide Verunreinigungen Bienenstockprodukte LC-MS/MS IC-HRMS

 "Honig nimmt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 0,7 kg pro Person und Jahr einen wichtigen Platz in der europäischen Ernährung ein, was auf seine anerkannten gesundheitlichen Vorteile und seine kulinarische Vielseitigkeit zurückzuführen ist (Testa, Asciuto, Schifani, Schimmenti, & Migliore, 2019). Die Europäische Union als zweitgrößter Honigerzeuger der Welt importiert einen erheblichen Teil ihres Honigs, da sie nur zu 60 % Selbstversorger ist. Diese Importe stammen hauptsächlich aus Ländern wie China und der Ukraine (Europäische Kommission, 2023). Diese Abhängigkeit von Importen verschärft die Sorgen der Imker, die ohnehin schon mit höheren Kosten und einem erhöhten Bienensterben zu kämpfen haben, das auf den Rückgang der Blütenressourcen, die Verstädterung und Agrarchemikalien zurückzuführen ist (Kleisiari, Kleftodimos, & Vlontzos, 2022).
Glyphosat (Gly) und Glufosinat (Glu) sind in der Landwirtschaft weit verbreitete Herbizide, deren Einsatz seit dem letzten Jahr deutlich zugenommen hat. Honig, ein Bestandteil der europäischen Ernährung, ist mit Kontaminationsproblemen konfrontiert, die sich sowohl auf die Gesundheit der Verbraucher als auch der Bienen auswirken. Herbizide auf Glyphosat- und Glufosinat-Basis werden sowohl in der Landwirtschaft als auch im häuslichen Bereich in großem Umfang eingesetzt und stellen eine potenzielle Bedrohung für Menschen und Bienen dar. Diese Studie befasst sich mit dem Bedarf an robusten Analysemethoden zum Nachweis von Glyphosat, Glufosinat und deren Metaboliten in Honig, wobei die Komplexität der Matrizes berücksichtigt wird. Fortgeschrittene Techniken wie die Flüssigchromatographie-Massenspektrometrie (LC-MS/MS) und die Ionenchromatographie-Hochauflösungs-Massenspektrometrie (IC-HRMS) wurden zur Methodenvalidierung und -überwachung von 97 Honigproben eingesetzt. Das Extraktionsverfahren wurde optimiert, und das Validierungsverfahren folgte den Richtlinien der EU-Verordnung 808/2021 und der SANTE 11312/2021. LC-MS/MS und IC-HRMS erwiesen sich als vergleichbar und sehr empfindlich, wobei die RSDr- und RSDR-Werte für alle untersuchten Analyten mit Ausnahme von AMPA im Bereich von 3 %-18 % bzw. 6 %-22 % lagen. AMPA zeigte CV%-Werte > 25 % bei der Konzentration von 5 und 10 ng/g in LC-MS/MS. Bei der IC-HRMS lagen die RSDr- und RSDR-Werte für alle Analyten im Bereich von 3-14 % bzw. 4-14 %. Glyphosat wurde in 12 % der Proben quantifiziert, wobei eine Probe den Rückstandshöchstgehalt (MRL) überschritt."


Infos FAULBRUT-Monitoring

Was ist Amerikanische Faulbrut?

Die Amerikanische Faulbrut (AFB) ist eine hochansteckende, anzeigepflichtige Tierseuche der Honigbiene, die durch das Bakterium Paenibacillus larvae verursacht wird. Der Erreger befällt ausschließlich die Bienenbrut und führt zum Absterben der Larven. Eine Ausbreitung der Krankheit im Bienenvolk erfolgt i.d.R. über mit Sporen des AFB-Erregers belastetem Futter.

Die Sporen von P. larvae sind i. d. R. bereits lange vor einem klinischen Ausbruch der Seuche in Futterkranzproben nachweisbar. Eine prophylaktische Untersuchung wird deshalb dringend empfohlen, da befallene Bienenvölker so vor dem eigentlichen Krankheitsausbruch der Amerikanischen Faulbrut erkannt und noch rechtzeitig saniert werden können.

Entgegen der weit verbreiteten Meinung sind Sporen der AFB in Deutschland bei Weitem nicht in jedem Bienenvolk vorhanden, sondern nur dann, wenn Sporenquellen angeflogen werden.

Warum Futterkranzproben und Monitoring?

Ein sogenanntes Faulbrut-Monitoring ist sinnvoll, um die Ausbreitung der Bienenkrankheit Amerikanische Faulbrut zu verhindern. Denn beim Auftreten von Amerkanischer Faulbrut in Bienenvölker wird ein Sperrgebiet verordnet. Viele Bienenvölker mussten abgetötet werden, um ein weiteres Ausbreiten dieser stark ansteckenden Bienenerkrankung zu vermeiden.

Es gibt die Möglichkeit, diese Erkrankung vor dem Ausbruch zu erkennen, um frühzeitig handeln zu können und derart drastische Maßnahmen zu vermeiden.

Wie geht eine Futterkranzprobe?

Vom ausgewählten Bienenstandplatz wird von bis zu 6 Bienenvölkern eine Sammel- futterkranzprobe gezogen. 

Die zur Probennahme benötigten Materialien und Hilfsmittel sind in jeder Imkerei vorhanden:

  • 1 sauberer Esslöffel je Sammelprobe (oder alternatives Entnahmewerkzeug)
  • stabile Plastikbeutel (z.B. Gefrierbeutel), mind. 2 l Fassungsvolumen (besser mehr)
  • wasserfester Stift zur Beschriftung des Beutels
  • ggf. Honigglas oder ähnliches Gefäß zur Erleichterung der Probennahme

1. Vor dem Öffnen der Völker Plastikbeutel mit einem wasserfesten Stift wie folgt beschriften (Beschriftung im unteren Drittel des Beutels, da diese sonst unlesbar im Knoten verschwindet!):

  • Name des Imkernden
  • Name des Bienenstandes (bitte immer die PLZ des Standplatzes angeben!)
  • Nummern o.ä. der beprobten Völker in der Probe zur späteren Zuordnung

2. Den beschrifteten Beutel in das Honigglas geben und über den Glasrand umschlagen (Abb. 1). Dadurch entsteht ein standfester und leicht zu handhabender Probenbehälter.

  1. Völker öffnen, eine bebrütete Wabe entnehmen und mit einem „Ohr“ auf die Rähmchen in der Beute abstützen. So bleibt eine Hand für die Probennahme frei und nicht aufgefangenes Futter tropft in die Beute zurück (Vermeidung von Räuberei).

  2. Mit einem Esslöffel direkt neben der Brut Honig aus gedeckelten Futterzellen abnehmen. Hierzu den Löffel vorsichtig in den Futter- kranz drücken, das auslaufende Futter mit dem Löffel auffangen und in den Plastikbeutel überführen. Je beprobtes Volk mind. einen gehäuften Esslöffel Futter entnehmen. Wachsreste, die in die Probe gelangen sind unproblematisch, Pollen sollte sich jedoch möglichst nicht in der Probe befinden.

In einem Beutel werden die Proben aus bis zu sechs Völkern zu Sammelproben vereinigt (mind. 25 g bzw. 1 gehäufter Esslöffel Futter pro Volk, Gesamtgewicht pro Probe mind. 50 g). Sind mehrere Stände vorhanden werden neue Sammelproben für weiter Bienenstand angelegt. Bitte keine Proben von mehreren Ständen vereinigen!

Für jede Sammelprobe muss ein neuer Löffel verwendet werden, um einer möglichen Sporenverschleppung entgegen zu wirken. Die Löffel nach der Probennahme bienendicht verpacken und im Anschluss reinigen (Spülmaschine).

Verpackung und Versand

Nach der Probennahme den beschrifteten Beutel aus dem Honigglas entnehmen und durch Verknoten dicht verschließen. Keine Zip-Beutel oder alternative Verschlussmechanismen verwenden! Werden alternative Entnahmewerkzeuge verwendet, diese bitte nicht in den Beutel geben. Den Probenbeutel in einen weiteren Plastikbeutel geben, erneut verknoten und quetschsicher verpackt versenden.

Infos zum Zeitpunkt der Probenziehung:

Geeignete Zeitpunkte zur Entnahme von Futterkranzproben sind im Frühjahr zwischen der Auswinterung der Völker und dem Einsetzen der Raps-Blüte oder im Sommer zwischen der letzten Massentracht und dem Auffüttern.

Beprobungen für flächendeckende Screening-Programme (AFB Monitoring) müssen zur Optimierung der Aussagekraft in den Monaten Juli/August erfolgen. Da zu dieser trachtarmen Zeit alle vorhandenen „alternativen Futterquellen“ angeflogen werden (Räuberei, Bienen-zugänglicher Honig), sind die Ergebnisse (mit Einschränkungen) auf das gesamte von den beprobten Völkern beflogene Gebiet übertragbar. In allen Fällen sollten nach Möglichkeit die stärksten Völker der Stände (höchste Sammeltätigkeit) und/oder auffallend schwache Völker beprobt werden.

Während bzw. kurz nach umfangreichem Futtereintrag (Massentrachten, Fütterung) genommene Proben spiegeln potentielle Sporenbelastungen beprobter Völker oft nicht korrekt wieder. Negative Befunde sind in diesen Fällen nur eingeschränkt aussagekräftig.