Luftaufnahme Flut Anfang Juni 2024 Nordendorf

Liebe Imker*innen,

in den vergangenen Tagen sind im Landkreis viele Menschen unversehen großen Herausforderungen gegenüber gestanden: katastrophale Ausmaße von Hochwasser, die als Jahrhundert- und teilweise sogar als Jahrtausendflut betitelt wurden.
Dass man hier in Nachbarschaft und darüber hinaus zusammen hilft, die Katastrophen zu beseitigen und den Wiederaufbau zu starten, gibt Mut und Hoffnung.

Auch unter uns Imker*innen ist es zu Schäden gekommen – auch wenn wir als Vorstand hoffen, dass unsere Vereinsmitglieder alle verschont blieben.
Dennoch möchten wir die Hilfsangebote unseres Dachverbands, des LVBI sowie des Kreisverbands mit euch teilen, solltet ihr betroffen sein.

Aber auch Positives wollen wir mit euch teilen: der Tag der Imkerei in der Imkerschule Kaufbeuren und auch das bayerische Honigfest stehen bevor. Und einen Blick auf die Situation der Sommertracht wollen wir noch in diesem Imkerbrief werfen.

Und obwohl für uns der Sommer noch bevorsteht dreht sich im Bienenjahr langsam alles wieder um die Winter-Vorbereitung ... unsere Sammelbestellung und auch unsere Empfehlungen für Jungimker*innen findet ihr auch nochmals in diesem Imkerbrief!

Bis bald,
euer Vorstands-Team


Hochwasser-Hilfe

Imker-Globalversicherung über LVBI

Die Imker-Globalversicherung über den LVBI beinhaltet zum Glück für betroffene Imker*innen Schäden durch Unwetterereignisse. Versichert sind hier die Beuten und die Bienen, Bienenhäuser und Umhausungen würden eine Zusatzversicherung benötigen.

Auf der Website imkerversicherungen.de findet ihr alle Merkblätter und Formulare zur Schadensmeldung. Solltet ihr betroffen sein, füllt die Formulare gern aus und meldet euch bei uns unter info@imkerverein-augsburg.de. Die Meldung an die Versicherung muss durch uns als Vereinsvorstände erfolgen.

Hilfe-Netzwerk im Kreisverband

Der Kreisverband möchte ein Hilfe-Netzwerk koordinieren und informiert:
Imker, die Völkerverluste durch die Überschwemmungen hatten, könnten Unterstützung in Form von Spenden oder günstigen Angeboten (Material oder Völker bzw. Ableger) von anderen Imkern erhalten. Zwar ist allen geschädigten Imkern zu raten, den Versicherungsschutz in Anspruch zu nehmen. Ein Neuaufbau von Völkern in diesem Jahr ist zeitlich jedoch inzwischen eng. So ist Netzwerken gefragt!

Imker*innen, die selbst betroffen sind, sollen bitte Hilfe-Bedarf an den Kreisverband melden.
Imker*innen, die Hilfe anbieten können, sollen sich bitte ebenfalls an den Kreisverband wenden.

Der Kreisverband ist erreichbar via schriftfuehrung@imkerkvaugsburgland.de.
Wichtiger Datenschutzhinweis: Mit der Rückmeldung an die Schriftführung erklärt Ihr Euch damit einverstanden, dass der Inhalt Eurer Mail und Eure Mailadresse an andere Imker mit dem Zweck des Informationsaustauschs über Hilfsmaßnahmen weitergegeben wird.


Erinnerung: Sammelbestellung Futter- und Behandlungsmittel

Am 27. Mai hatten wir mit einem Imkerbrief schon informiert: auch in diesem Jahr organisieren wir eine Sammelbestellung für Futter- und Behandlungsmittel.

Wir verlängern die Bestellfrist: Bitte bis Sonntag, den 16. Juni 2024 bestellen!

Hier geht's zum Online-Fragebogen, über den wir die Bestellung organisieren.

Ganz unten in diesem Imkerbrief haben wir für Jungimker*innen nochmals grob zusammen geschrieben, was wir an Behandlungs- und Futtermitteln empfehlen.


Sommertracht

WaldtrachtDie Linden in Augsburg stehen kurz davor, die Knospen zu öffnen – eine wichtige Zeit nicht nur für Lindenblütentee-Liebhaber*innen sondern auch für unsre Bienen: dann beginnt die letzte große Tracht der Saison. Die Bäume haben durch die Regengüsse der letzten Wochen genug Wasser erhalten, so dass wir hier auf guten Honigfluss hoffen können.
Wie es um die Waldtracht steht, müssen wir noch etwas beobachten – die Regengüsse sind hier eher kontraproduktiv. Besonders die Starkregenereignisse, welche die Läuse von den Bäumen waschen, machen die bis vor zwei Wochen guten Hoffnungen ziemlich zunichte.


(lokale) Imkerei in den Medien

Zum Welttag der Biene hat sich a.tv auch bei uns als Verein gemeldet und uns am Vereinsgelände besucht. Der Beitrag ist in der Mediathek zu finden.

Auch andere Vereine im Bezirk wurden von a.tv besucht – beim Imkerverein Krumbach lässt sich die Reporterin vieles rund um unsre Honigbienen zeigen. Auch diesen Beitrag findet ihr in der Mediathek.


Veranstaltungen

Donnerstag, 13. Juni 2024

Am kommenden Donnerstag findet unser nächster Imker*innen-Stammtisch in der Gartengaststätte der Kleingartenanlage Uhlandstraße statt – wir freun uns auf euch!

Sonntag, 07. Juli 2024

Ab 10 Uhr feiert die Imkerschule Kaufbeuren wieder den Tag der Imkerei und lädt nach Kleinkemnath ein. Das Programm ist auf der Website der Imkerschule veröffentlicht.

Sonntag 15. September 2024

Auch dieses Jahr findet wieder der Bayerische Imkertag des LVBI statt – und wer seinen Honig zur Honigprämierung anmelden möchte, muss dies bis zum 20. Juli 2024 erledigen. Alle weiteren Infos findet ihr im hier verlinkten PDF.


... und was genau soll ich als Jungimker*in jetzt bestellen?!

Die Fülle an Behandlungs- und Futtermittel ist groß, die Empfehlungen häufig divergent ... erste Bestellungen an Futter- und Behandlungsmitteln als Jungimker*in können da sehr schwierig und herausfordernd sein. Unsere Empfehlungen, mit denen wir in den vergangenen Jahren sehr gute Ergebnisse hatten, haben wir deshalb kurz für euch zusammen gefasst:

Das „Einfache“ zuerst: Wir empfehlen euch, je Bienenvolk 28kg Futtersirup zu besorgen. Das Volk benötigt im Winter (November bis Februar) mindestens 15kg Futterreserve – und dafür sollten als Faustregel Ende September 20kg oder mehr je Volk eingefüttert sein. Wenn der Herbst und der Winteranfang so mild bleiben wie vergangenes Jahr, muss ggf. bis in den November hinein noch nachgefüttert werden ... die Entscheidung muss dann anhand des jeweiligen tatsächlichen Futterbedarfs des Volkes getroffen werden.

Die Varroa-Behandlung ist ein komplexeres Thema. Wirklich wirksam ist sie immer nur dann, wenn die Königin aus der Brut geht und das Volks-Wachstum mindestens kurzzeitig stagniert.

Für die Sommerbehandlung empfehlen wir euch die Behandlung mit einem Ameisensäure-Präparat. Die benötigten Mengen hängen davon ab, welche Verdunstungsmethode ihr nutzt: der Nassenheider Verdunster z.B. benötigt je Volk ca. 290ml je Dadantbeute / Volk, bei anderen Verdunstungsmethoden bitte in der jeweiligen Anleitung nachlesen!

Ameisensäure wirkt so stark, dass die Königin am Ende der Behandlungszeit im Nassenheider Verdunster (10 bis 14 Tage) aus der Brut gegangen ist und so möglichst viele Milben erreicht werden.
Milch- und Oxalsäure wirken ausschließlich bei brutfreien Völkern, ein Einsatz dieser Mittel können wir Jungimker*innen in der Sommerbehandlung nicht empfehlen, außer es wird ein frisch gefangener Schwarm / Kunstschwarm behandelt.

Für die Zeit nach der Ameisensäure und vor der Winterbehandlung bzw. bei kleinen / schwachen Völkern empfiehlt es sich zudem, mit Thymolprodukten wie Thymovar Streifen oder Api Live Var Plättchen eine Langzeitbehandlung zu starten. Die Präparate können dann durchaus – vor direktem Bienenzugriff geschützt – ein paar Monate im Bienenstock verbleiben.

Die Winterbehandlung wird dann durchgeführt, wenn das Volk in aller Regel sowieso brutfrei ist. Hier ist unsere Empfehlung das Bedampfen mit Oxalsäure (zugelassenes Präparat: Andermat Varroxal 0.71g/g Bienenstockpulver), da die Wirkung auf die Bienen selbst sehr gering, die Wirkung gegen die Milbe aber sehr gut ist. Das Verdampfungsgerät Varrox Eddy kann im Verein ausgeliehen werden, die benötigte Menge des Pulvers je Bienenstock liegt bei einmaliger Behandlung bei 2g (also zwei flach und gleichmäßig gefüllte Messlöffelchen). Ggf. lohnt es sich, wenn sich Jungimker*innen bei diesem Präparat zusammen schließen und gemeinsam bestellen und verwenden.
Alternativ kann in der Winterbehandlung auch mit geträufelter Oxalsäure gearbeitet werden.

Die Behandlungsmittel sind in der Regel chemische Säuren – hier empfehlen wir, sparsam damit umzugehen. Eine Entsorgung von zu viel angemischter Säure oder anderweitig verdorbener Säure sollte auch immer über die Wertstoffsammelstelle passieren, niemals über die Kanalisation!