Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Imkernden

Wie’s Petrus vor Mathias macht, so bleibt’s noch 40 Nacht.
Bauernregel, Petri Stuhlfeier (22. Februar)

Alpha, Beta, Delta, Omikron. Corona nimmt kein Ende! Auch der erste Imkerbrief im neuen Jahr ist geprägt von der Corona-Pandemie.
Es hilft ja nichts, die Situation ist nun einmal so wie sie ist. Also bringt es auch nicht viel, sich ständig darüber zu ärgern. Vielmehr hilft es, sich unseres wunderbaren Hobbies zu erinnern.
Als Imker*in müssen wir uns im Sinne des Tierwohls um unsere Schützlinge kümmern. Dabei lässt sich der Gang zum Bienenstand mit Bewegung an der frischen Luft verbinden. Das hebt die Stimmung, macht munter und baut Stress ab, weil durch die Bewegung im Freien der Wert des körpereigenen Hormons Cortisol im Blut sinkt. Der Kopf wird frei und man kann sich wieder besser konzentrieren.

Wir sind fest entschlossen eine Mitgliederversammlung abzuhalten. Die Art des Treffens (in Präsenz oder online) ist derzeit nicht vorhersehbar. Unabhängig von Corona-Bedingungen veranstalten wir in diesem Jahr einige Online-Treffen zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch. Die Bestellung der Varrobehandlungsmittel ist wieder online möglich.

Halten Sie Abstand zu Menschen, die Sie/uns mit ihrem Pessimismus oder Zynismus weiter herunterziehen. Halten Sie sich lieber an diejenigen, die Sie auf andere Gedanken bringen können. Als Imker*in freuen wir uns auf den nahenden Frühling. Mit langsam steigenden Temperaturen erwachen die ersten Blumen und die wunderbare Welt der Bienen zieht uns wieder in ihren Bann.

Bleiben Sie gesund!


Bestellung Varroa-Behandlungsmittel

Auch in diesem Jahr bieten wir die Bestellung von zugelassenen Mittel zur Behandlung der Bienenvölker gegen die Varroamilbe an.
Zwischenzeitlich ist eine Vielzahl von Behandlungsmitteln am Markt und deren Abgabe erfolgt vielfach in größeren Gebinde. Wir bitten um Verständnis, dass wir nicht alle verfügbaren Behandlungsmittel anbieten können.
Folgende Behandlungsmittel können im Rahmen einer Sammelbestellung beschafft werden:

Api Life Var (Beutel mit zwei Streifen, Serumwerk Bernburg) 3,25 €
Thymovar (2 x 5 Plättchen, Andermatt BioVet) 17,00 €
Ameisensäure 60% ad us. vet. (1 Liter Plastikflasche, Serumwerk Bernburg) 7,00 €
Oxalsäuredihydrat-Lösung 3,5% ad us. vet. (2 x 500 ml, Serumwerk Bernburg) 18,50 €
Oxuvar 5,7% (Flasche 275 g, ca. 10 Völker, Andermatt BioVet) 8,50 €
Oxuvar 5,7% (Flasche 1000 g, ca. 40 Völker, Andermatt BioVet) 22,50 €


Alle angegebenen Preise verstehen sich pro Verpackungseinheit.

Ihre verbindliche Bestellung richten sie bitte bis spätestens 14.03.2022 an den Imkerverein Augsburg-Pfersee e.V.
Beachten sie, dass wir ausschließlich Bestellungen in schriftlicher Form annehmen können.
Sie können die Bestellung per Brief oder eMail () an uns richten. Wir freuen uns über einen direkten Eintrag Ihrer Bestellung in das online-Dokument (Google Docs).


Vereinsgelände - Zukunft oder Ende?

Starke Regenfälle von den Nordalpen bis ins Alpenvorlandes führten 1999 zum sogenannten Pfingsthochwasser in Augsburg. Dies war Auslöser für eines der umfangreichsten Fluss-Renaturierungsprojekte Bayerns. Das Projekt Wertach Vital gibt dem Fluss wieder mehr Raum und einen naturnäheren Zustand. Der Fluss wird wieder aufgeweitet, Wehranlagen und Deiche umgebaut sowie Fischaufstiegsrampen und Überschwemmungsflächen angelegt.
Der vierte Realisierungsabschnitt des Gewässerschutzprojekts des Freistaats Bayern und der Stadt Augsburg zwischen Ackermannwehr und B17-Brücke hat auch Auswirkungen auf das Vereinsgelände des Imkervereins Augsburg-Pfersee e.V. (IVAP).

Nachdem die Abschnitte zwischen den Wertachbrücken an der Bgm.-Ackermann-Strasse und der B17 abgeschlossen sind, soll nun der letzte Abschnitt südlich der B17 folgen. In diesem Bereich liegt unser Vereinsgelände.
Die derzeit naturbelassene Fläche nördlich des Vereinsgeländes dient während der Bauphase als Zwischenlagerfläche für Aushub aus der Gewässeraufweitung und Gestein für das spätere Flussbett. Laut Wasserwirtschaftamt Donauwörth wird das der Wertach entnommene Volumen mit rund 100.000 m³ angenommen. Die Berechnungen gehen hierfür von ungefähr 14.000 Lkw An- bzw. Abfahrten aus. Hinzu kommen weitere nicht näher spezifizierte An-/Abfahrten. Darüber hinaus wäre während der Bautätigkeiten wochentags der Zugang zum Vereinsgelände nicht bzw. nur eingeschränkt möglich.
Die LKW-Transporte und Erdbewegungen erfolgen vorwiegend in den Herbst-/Wintermonaten. Inwieweit die Vibrationen, die durch Transporte und Abladungen von Erde und großen Steinen entstehen werden, die Winterruhe unserer Bienenvölker stören, ist schwer abzuschätzen.
Die Angaben zur Dauer der Baumaßnahmen reichen von ein bis vier Jahren.
Dem Einwand des IVAP im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens entgegnete das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth mit der Aussicht einer vorübergehenden Aufstellung der Vereinsvölker auf einer alternativen Fläche im Bereich Bergheim bzw. Inningen.
Intensive Gespräche mit der Verwaltung der Stadt Augsburg für ein dauerhaftes und zukunftsfähiges Vereinsgelände führten zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis. Von Seiten des Imkervereins wurden bzw. werden weitere Gespräche geführt.
Wir halten Sie auf dem Laufenden über weitere Fortschritte.


Einsteiger*innen Onlinetreffen 2022

Nachdem wir im letzten Jahr insgesamt zwei Onlinetreffen für den Gesamtverein und weitere 12 virtuelle Treffen für Imker-Einsteiger*innen veranstaltet haben, wollen wir auch in diesem Jahr ein Onlinetreff-Programm anbieten.

Hier zur Info die diesjährige Programmübersicht für unsere Einsteiger*innen.

Die Bekanntgabe der Teilnahme-Links erfolgt jeweils über den Jungimker*innen-Newsletter und über die WhatsApp-"Jung&Alt -Imker*innen -Chatgruppe. 

Auch erfahrene Imker*innen sind natürlich herzlich zu diesen Treffen eingeladen.

Die Programmübersicht für den Gesamtverein erfolgt im nächsten Newsletter.


Teichpflanzen gesucht

Die Winterruhe ist fast vorbei. Jetzt beginnt die warme Jahreszeit. Alles erwacht, streckt und reckt sich und es wird geputzt, geschrubbt und erneuert. Auch Garten- und Schwimmteiche benötigen Pflege.
Für die weitere Bepflanzung der Teichbecken auf dem Vereinsgelände nehmen wir gerne Ableger von Tief- und Flachwasserpflanzen (Froschbiss, Wassermohn, Schwimmfarn, Sumpfgras, Sumpfgladiole, Teichrose usw.) an.
Rückmeldungen bitte per Mail an


Pestizidatlas 2022

Pestizide sind für unsere Honigbienen eine große Gefahr. Diese Giftstoffe stören das Orientierungsvermögen und Gedächtnis der Honigbienen und schwächen ihr Immunsystem. In der Folge finden die Tiere nicht mehr zu ihrem Stock zurück und werden anfälliger für Krankheiten, die zum Kollaps des ganzen Bienenvolkes führen können.

Die Forschungsarbeiten von Paul Siefert vom Bieneninstitut in Frankfurt-Oberursel zeigen, dass unter anderem Neonicotinoide die Brutpflege der Bienen deutlich stören. Die Brutentwicklung läuft verlangsamt ab, was wiederum die Varroavermehrung fördert.

So klagte vor zwei Jahren bei einem Kurs in Kleinkemnat, Roland Frisch, der Vorsitzende der Pollenvereinigung Bodensee-Allgäu-Oberschwaben e.V., ein Zusammenschluss von Imkern aus der Region, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, einheimischen Blütenpollen zu sammeln und für den menschlichen Verzehr aufzubereiten, dass die Rückstände von Pestiziden im Blütenpollen oft so hoch sind, dass der Pollen verworfen werden muss. Pollen aus der Bodenseeregion sei derart belastet, dass er grundsätzlich nicht verwendet werden kann.

Der "Pestizidatlas" wurde in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und dem Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Germany) erstellt und soll "Daten und Fakten zu Giften in der Landwirtschaft 2022" vermitteln.

Er beschreibt die vielfältigen Gefahren des Pestizideinsatzes für Mensch und Umwelt, analysiert die profitablen und unlauteren Geschäfte der Agrarchemiekonzerne und nennt Alternativen zur Pestizidnutzung.

Trotz vieler Verschärfungen in den Zulassungsverfahren für Pestizide werden weltweit so große Mengen Pestizide ausgebracht wie nie zuvor. So landen 30.000 Tonnen Pestizide jedes Jahr auf deutschen Äckern.

Etwa die Hälfte der eingesetzten Mittel ziele auf die Bekämpfung von Unkraut – dann spricht man von Herbiziden. 30 Prozent richteten sich gegen Insekten – sogenannte Insektizide. Bei 17 Prozent der Mittel handele es sich um Fungizide – Mittel, die Pilze und Pilzsporen abtöten sollen.

Im Honig, auf Obst und Gemüse, im Bier, auf Spielplätzen und in der Luft – überall lassen sich Spuren von Pestiziden nachweisen.
Die Folgen für die Umwelt sind dramatisch: Insektensterben, Pflanzenschwund, ausgelaugte Böden und verunreinigte Gewässer sind nur einige.

Cocktails aus verschiedenen Pestiziden lagern sich an, manchmal jahrzehntelang. Folgen, die beim Zulassungsverfahren aber kaum berücksichtigt werden. Die Wirkstoffe aus Pflanzenschutzmitteln wirken dem Bericht nach nicht nur dort, wo sie ausgebracht werden: Sie könnten versickern und verwehen, teilweise seien sie noch in 1000 Kilometer Entfernung nachzuweisen.
(Pestizide: Ackergifte sind selbst auf dem Brocken nachweisbar, Spiegel)

Dem Bericht zufolge werden in Deutschland Äpfel besonders häufig gespritzt; zwischen 20 und 30 Mal pro Saison. Auch Wein, Hopfen und Kartoffeln gehörten zu den Anbaukulturen, die besonders häufig mit Pestiziden behandelt würden.

Der Markt für Pestizide ist lukrativ. Wenige gut vernetzte und einflussreiche Agrarchemiekonzerne wie Bayer und BASF teilen ihn unter sich auf. Kein Wunder also, dass Deutschland einer der größten Pestizidexporteure der Welt ist. Selbst in der EU verbotene Pestizide werden exportiert.

Online ist der Pestizidatlas 2022 auf der Seite des BUND abrufbar.

Als Imker*innen können wir zumindest selbst mit guten Beispiel vorangehen, indem wir im eigenen Garten auf Giftstoffe verzichten, unser Einkaufverhalten prüfen (z.B. Einkauf von Bio-Produkten) und unsere Bekannten auf den Pestizid-Missstand aufmerksam machen.