Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Imkernden,

die Zeit der abschließenden Honigernte steht an und nicht jeder Imkerin/jedem Imker steht Begeisterung ins Gesicht geschrieben. Die Ernte der Frühtracht fiel fast überall aus und auch der Beginn der Sommertracht war sehr verhalten. An einigen Standorten konnten die Bienenvölker in den letzten Tagen noch Nektar der Linden eintragen und damit etwas gute Laune in der Imkerschaft verbreiten.
Zeit sich lange zu grämen bleibt nicht! Neben dem Einfüttern steht auch die Varroa-Behandlung an.

Mit diesem Imkerbrief informieren wir über die Ausleihe von vereinseigenen Gerätschaften und neue Erkenntnisse der Varroa-Behandlung. Der Imkerbrief schließt mit der kritischen Forschungsstudie zum Thema Covid-19-Müll in der Umwelt.


Aktualisierte Varroa-Infos

Vom Institut für Bienenkunde und Imkerei der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LVG) gibt es die aktualisierte Infos zur Varroa-Befalls-Diagnose und zur Varroa-Behandlung von Bienenvölker.

Unter folgendem Link kommen Sie direkt auf die betreffende Webseite:
https://www.lwg.bayern.de/bienen/krankheiten/082090/index.php

Es wurden hierzu auch drei neue Flyer erstellt. Neu ist zum Beispiel, dass die Milchsäurebehandlung in den Faltblätter nicht mehr dabei ist, da nach aktuellen Untersuchungen die Milchsäure gegen den Varroabefall zunehmend schlechter wirkt.

 

In diesem Zusammenhang weisen wir noch einmal auf die Varroa-App hin.

Die Varroa-App unterstützt Imker bei der Feststellung des Befalls, bei der Beurteilung der Belastung und bei der Behandlung von Bienenvölkern gegen die Varroa-Milbe.

Unter varroa-app.de erfahren Sie alles rund um die neue Varroa-App.

Die Varroa-App ist für Android-Smartphones erhältlich. Sie läuft auch auf Apple-Geräten (iPhone, iPad, MacBook). Alternativ steht auch eine Web-Version zur Verfügung.


Ausleihe von Gerätschaften an Mitglieder

Der Imkerverein möchte an dieser Stelle den Verleih von Imkerei-Gerätschaften an Mitglieder wieder in Erinnerung rufen.
Der Verein hat diverse Utensilien, die man sich gerne ausleihen kann. Es stehen diverse Hilfsmittel zur Verfügung.

Zum Schwarmfang: Teleskopstange 8m mit Beutel

Bienenschwarm einfangen mit Schwarmfangbeutel für ...

Zum Honigschleudern: 3 Waben Tangentialschleuder mit Handantrieb, Entdeckelungsgeschirr, Gabel, Siebe und Refraktometer.

In der Vergangenheit haben sich auch immer wieder Gruppen gefunden, die kleinere Mengen zusammen geschleudert haben, oder man konnte sich noch bei anderen Schleuderaktionen anschließen.

Zur Wachsverarbeitung: Dampfwachsschmelzer mit Gasbrenner und Gasflasche.

Die Reservierung und Abwicklung der Ausleihe verwaltet unser Gerätewart. Sie können Sebastian Brenner per Email unter oder telefonisch unter 0 15 20 - 38 97 17 8 kontaktieren.


Covid-19-Müll wird zur Todesfalle für Wildtiere

Die Imkerei ist an sich nicht zwingend Naturschutz. Sie ist als eine Art der landwirtschaftlichen Betätigung definiert. Die allermeisten Imkerinnen und Imker fühlen sich dennoch dem Umwelt- bzw. Naturschutz verbunden.
Wir haben uns daher entschieden, nachfolgende Pressemitteilung der Deutschen Wildtier Stiftung in den Imkerbrief aufzunehmen und ein Thema in den Fokus stellen, das leider viel zu wenig Beachtung bekommt.

Vielleicht werden auch Sie auf Ihrem nächsten Spaziergang aktiv!

Kleine Fische zappeln in achtlos weggeworfenen Plastikhandschuhen, die am Uferrand für sie zur Todesfalle geworden sind. Die Küken von Singvögeln strangulieren sich mit den Gummibändern von FFP-2-Masken, die die Vogeleltern als "Nistmaterial" ins Nest geschleppt haben und Igel verheddern sich mit ihren Beinchen im Masken-Müll oder ersticken im PP-Vlies der Einmalkittel. "Noch ist das ganze Ausmaß, das durch die unsachgemäße Entsorgung von Schutzmaterialien verursacht wird, nicht abzusehen", sagt Prof. Dr. Klaus Hackländer, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. "Doch schon jetzt steht fest, dass Wildtiere durch Covid-19-Müll zu Opfern der Pandemie werden." Prof. Dr. Hackländer hält die ersten Ergebnisse eines niederländischen Forscherteams der Universität Leiden, die im Fachmagazin "Animal Biology" veröffentlicht worden sind, lediglich für die Spitze des Eisbergs. "Die Folgen für unsere Wildtiere durch Covid-19-Müll sind nicht abzusehen", sagt er. "Aber das stille Sterben der Tiere durch unsachgemäß entsorgte Schutzkleidung hat längst begonnen!"
Kleine Vögel wie Rotkehlchen und Spatzen, aber auch Falken und Schwäne klemmen sich mit den Haltegummis der Wegwerfmasken die Flügel ein oder verheddern sich mit ihren Füßen. Die Gummis wickeln sich obendrein leicht um den Schnabel. Das alles hindert die Vögel an der Nahrungssuche und -aufnahme. Möwen, Enten und Schwäne, aber auch Säugetiere wie Füchse und Wildschweine fressen unbeabsichtigt Reste verdreckter Schutzkleidung. "Es kommt vor, dass Plastikteile, Filteraufsätze und Reste von Schutzvisieren im Tiermagen zum Hungertod führen", sagt Prof. Dr. Hackländer. Auch in den Verdauungsorganen von Haustieren wie Hunden und Katzen finden Tierärzte immer häufiger Plastikreste, die sich als Covid-19-Schutzmaterial identifizieren lassen.
Der Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung ruft zur Achtsamkeit im Umgang mit Schutzkleidung auf, damit Wildtiere nicht gefährdet werden. "Abfälle wie Masken und Plastikhandschuhe nie lose wegwerfen, sondern in reißfeste, dichte Müllsäcke geben, fest verschließen und in den Restmüll geben", sagt Prof. Dr. Klaus Hackländer. Gerade Masken sollten nie achtlos entsorgt werden. "Das Leben eines Wildtieres könnte auf dem Spiel stehen."

Ergebnisse des niederländischen Forscherteams der Universität Leiden im Original