Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Imkernden,

das kühle windige Wetter im Mai hat für uns imkerliche Herausforderungen geschaffen. Auf warme Tage folgten wiederum regnerische, kalte Perioden.

Unsere Bienenvölker konnten nicht fliegen, nagten dadurch häufig am Hungertuch und kamen durch das ständige Sitzen in den Kisten fast alle in Schwarmstimmung.

Futtergabe, Schwarmkontrolle, Schwarmabgang und -fang, sowie der Blick in meistens nur mäßig gefüllte Honigräume haben in der Regel die letzten Wochen das Leben von uns Imker*innen geprägt.

Es bleibt zu hoffen, dass das wärmere Wetter nun endlich anhält und unsere Bienenvölker den Nektarfluss von Robinie und Linde richtig nutzen können.

Durch die verbesserte Situation bezüglich Corona besteht nun auch Hoffnung, dass wir in nächster Zeit auch wieder ein Vereinstreffen zumindest im Freien z.B. auf unserem Vereinsgelände organisieren können.

Viel Spaß beim Lesen des Imkerbriefes wünscht

Ihr Vorstandsteam


Honigkurs während Lockdown

Der Landesverband Bayerischer Imker informierte die Imkervereine in einem Rundschreiben über die Erlangung des D.I.B.-Honigzertifikats "Echter Deutscher Honig" zur Nutzung der Gewährverschlüsse des DIB.

Der LVBI weist daraufhin, dass der Honigkurs zwingend aus einem sechsstündigen theoretischen Teil und einem zweistündigen praktischen Teil besteht. Grundsätzlich wird die Schulung nur von anerkannten Fachberatern abgehalten. Während des offiziellen Lockdowns gilt für den theoretischen Teil eine Sonderregelung. Laut dem Schreiben kann der theoretische Teil vorübergehend auch im Rahmen einer Online-Schulung auf der Homepage "Die Honigmacher" erlangt werden. "Die hierüber erstellten Lehrgangsbestätigungen werden anerkannt." Die Lehrgangsbescheinigung muss beim LVBI eingereicht werden. Der praktische Teil muss zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Die Umsetzung der Anforderungen sind während des Lockdowns nicht möglich.

Weiterführende Informationen und die Ausbildungsinhalte entnehmen sie bitte dem offiziellen Schreiben vom 12. Mai 2021


Welche Pflanze blüht hier gerade?

Gerade den naturverbundenen Imkerinnen und Imkern begegnen beim Gang durch die Natur oder zum Bienenstand allerhand - oftmals unbekannte - Blumen, Gräser und Bäume. Schnell und unkompliziert hilft die kostenlose Bestimmungs-App Flora Incognita und erkennt Tausende Wildpflanzen.

Das Projekt ist eine gemeinsame Entwicklung des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena und der Technischen Universität Illmenau. Der zugrundeliegende Algorithmus wurde mit mehreren Millionen Bildern von Pflanzen trainiert und lernt mit jeder Nutzung dazu.

Nach der Installation der Flora-Incognita-App öffnet sich eine übersichtliche Oberfläche mit einer kurzen Einführung in die Benutzung und der einer Möglichkeit zur Registrierung. Damit können sie ihre Beobachtungen konsistent mit mehreren Geräten nutzen. Verwenden sie nur ein Gerät, ist die Nutzung auch ohne Profil problemlos möglich.
Mit einem Klick auf die blaue Blume "Pflanze erkennen" starten sie jeweils eine neue Pflanzenbestimmung. Die App führt sie durch die einzelnen Schritte.

Den Nutzern bietet Flora Incognita schnell und vor Ort viel Wissen zu einer Pflanzen. Gleichzeitig erhalten Wissenschaftler neue Daten und Fakten zur Pflanzenvielfalt in den Regionen. So kann in diesem Citizen-Science-Projekt jeder mithelfen, Biodiversität und ihre Veränderungen zu untersuchen.

Auf der Webseite Flora Incognita finden sie vielfältige Informationen zum Projekt sowie Lehrmaterial und Bestimmungsposter zur eigenen Verwendung.


Was tun bei Bienenvergiftung durch Pflanzenschutzmittel?

Sie finden auf einmal viele tote oder taumelnde Bienen bei ihrem Bienenvolk?
Sie haben den Verdacht, dass dies mit dem Einsatz von einem Giftstoff in der nahen Umgebung zusammenhängt?

Was ist zu tun?

1. Bei einem solchen Verdacht melden Sie sich bitte beim Institut für Bienenschutz des Julius-Kühne-Instituts. https://bienenuntersuchung.julius-kuehn.de/

2. Holen Sie einen offiziellen Vertreter der Imkerschaft (z.B. Vorstandsmitglied unseres Imkervereins) zur Hilfe.

3. Verändern Sie nichts an ihrem Bienenstand. Alles so belassen!

4. Fotografieren Sie den Bienenstand und den Schaden. Fertigen Sie eine Skizze an ggf. von der Lage des benachbarten Feldes. Fotografieren sie ggf. Fahrspuren. Aber: Betreten Sie kein Feld oder Grundstück! (Hausfriedensbruch)

5. Mit Einweghandschuhen die toten Bienen sammeln und sichern (möglichst 1000 Bienen, ca. 100 g). Bei mehreren betroffenen Völkern gekennzeichnete, einzelne Proben entnehmen; dabei Handschuhe wechseln. Bei einem Vorfall am Wochenende die Proben in der Tiefkühltruhe zwischenlagern.

6. Achtung! Keine Pflanzenproben vom verdächtigen Acker selbst entnehmen. Das macht für Sie der Pflanzenschutzdienst.