Wespen-Infoabend - Donnerstag 10. November

An den beiden kommenden Infoabenden geht es ausnahmsweise nicht um Honigbienen, sondern im um die häufig unbeliebten nahen Verwandten unserer Immen, nämlich um Wespen.

Wir Imker*innen werden zwangsläufig häufig mit der Unkenntnis großer Teile der Bevölkerung, die Wespen und Bienen nicht unterscheiden können, konfrontiert.

Häufig sind wir Ansprechpartner*in für Wespenprobleme, sind wir es als Besitzer geeigneter Schutzausrüstung doch gewohnt mit stechenden Insekten zu hantieren.

Am Donnerstag, den 10 November um 19 Uhr  werden

Frau Johanna Wandres und Frau Monika Weber von der unteren Naturschutzbehörde Augsburg ihr Konzept eines Wespenberatungs-Netzwerkes für Augsburg

in der Gartenwirtschaft der Kleingartenanlage Uhlandstraße vorstellen.

Anschließend wird Andreas Pflumm von der Asiatischen Hornisse berichten, die im Westen Deutschlands und in Hamburg für Schlagzeilen sorgt.

 

VORSCHAU:

Die Chance, erfahrene Wespenberater aus dem Nähkästchen plaudern zu hören, haben wir im Februar kommenden Jahres.

Bettina & Jan Erik Ahlborn aus Mindelheim  werden dann unsere Gäste sein.

Bettina und Jan-Erik Ahlborn in ihrem Garten. | Bild: BRBettina und jan-Erik haben ihre Passion in der Naturpädagogik gefunden und engagieren sich stark für den Naturschutz. Für ihr Engagement wurden beide mit dem bayerischen und deutschen Tierschutzpreis ausgezeichnet.

Der Bayerische Rundfunk hat in diesem Jahr eine "Lebenslinie" von Jan Erik gesendet. https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/lebenslinien/warum-ich-wespen-liebe-jan-erik-ahlborn100.html.


Neonicotinoide im Rapshonig-Beitrag von Andreas Pflumm

Bekannt ist, dass die Pflanzenschutzmittel Neonicotinoide  bereits in kleinsten Mengen als Nervengift eine erhebliche Gefahr für blütenbesuchende Insekten wie unsere Honigbienen und somit für die Biodiversität als Ganzes darstellen. Diese Giftstoffe landen letztendlich aber auch im Honig.

Zum zweiten Mal in Folge rief die Aurelia Stiftung daher im Frühjahr dieses Jahres Imker*innen dazu auf, Rapshonig aus dem Jahr 2022 einzusenden.

Diesem Aufruf bin ich gefolgt. Ein Glas meines Rapshonigs aus Aindling habe ich mit dem Kürzel "864APFLMA" in einem Päckchen nach Berlin auf die Reise geschickt.

Gemeinsam mit 152 anderen Stichproben aus ganz Deutschland wurde der Honig, den meine Bienen eingesammelt hatten und den ich mühevoll geerntet und verarbeitet hatte, auf Belastungen mit Neonicotinoiden geprüft.

Das Cremigrühren, des bereits nach einem Tag bereits völlig durchgehärteten Rapshonigs, war übrigens ein echter Belastungstest für das Rührgerät und mich.

Das Ergebnis der Untersuchung ist nun vor wenigen Wochen im Briefkasten gelandet.

 

Beim ersten Blick  auf das Untersuchungsergebnisses ist mir doch der Atem stehen geblieben. Hinter meinem Kürzel war der höchste gemessene Wert an Acetamiprid.

Auf den zweiten Blick beim Durchlesen konnte ich zwar feststellen, dass dies trotzdem unter dem im Honig zugelassenen Grenzwert liegt. Mein Honig ist also "verkehrsfähig". Beruhigend und schön ist das aber trotzdem nicht.

Die diesjährige Honiguntersuchung von der Aurelia-Stiftung zeigt einen leichten Rückgang der Acetamiprid-Rückstände im Honig im Vergleich zu 2021. Im Gegensatz zum Vorjahr wurden keine Grenzwertüberschreitungen festgestellt.

Die Aurelia-Stiftung schreibt, dass es erfreulich ist, dass die vergleichsweise niedrigen Konzentrationen von Acetamiprid im Honig nahelegen, dass die Auflagen des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) von den meisten Landwirt*innen befolgt werden. Danach darf das Spritzen von Acetamiprid nur noch vor dem Öffnen der Blüte erfolgen.

Acetamiprid ist das letzte Neonicotinoid, das in Deutschland in blühende Pflanzenkulturen gespritzt werden darf. Die acetamipridhaltigen Mittel „Mospilan SG“ und „Danjiri“ werden im Rapsanbau zur Bekämpfung des Rapsglanzkäfers eingesetzt.

Jetzt soll die lebensmittelrechtlich zulässige Höchstmenge von Acetamiprid im Honig von 0,05mg/kg auf 0,3mg/kg, also um das Sechsfache, erhöht werden. Das haben Ende Februar die EU-Mitgliedstaaten im ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel (PAFF) mehrheitlich beschlossen. Der Entschluss liegt aktuell dem Europäischen Rat und dem EU-Parlament vor.

Die bisher veröffentlichten Zahlen zur Absatzmengen von Acetamiprid zeigen deutlich auf, dass der Wirkstoff bei Landwirt*innen zunehmend gefragt ist. So wurden 2020 18,23 Tonnen und 2021 38,98 Tonnen Acetamiprid verkauft (BVL 2022). Die Absatzmengen haben sich demnach von 2020 auf 2021 mehr als verdoppelt. Bisher ist allerdings nicht transparent, welche Pestizide wo, wann und in welchen Kulturen ausgebracht werden.

Allein aus Honiguntersuchungen lässt sich nicht ableiten, wie stark die Bienen beim Besuch von Raps den Neonicotinoiden ausgesetzt waren. Denn die Nervengifte beeinträchtigen maßgeblich auch die Flug-, Orientierungs- und Navigationsfähigkeit von Insekten. Dies ist sowohl für Thiacloprid (Tison et al. 2016) als auch für Acetamiprid (Shi et al. 2019) wissenschaftlich belegt worden. Da stark belastete Bienen unter Umständen sofort sterben oder den Weg nicht mehr zurück in ihren Stock finden, können sie somit auch keinen belasteten Nektar eintragen.

Das EU-weit verbotene Insektengift Thiacloprid ist laut Studie leider weiter im Umlauf.

https://www.aurelia-stiftung.de/2022/10/14/weniger-neonicotinoide-im-rapshonig


Neuer Imkerbund

Vor einigen Wochen wurde der Neue Imkerbund  als Ergänzung bzw. Alternative zu den bestehenden Verbänden Deutschen Imkerbund (DIB) und Deutscher Berufs und Erwerbs Imker Bund (DBIB) gegründet.

https://neuer-imkerbund.de

Motivation der Gründungsmitglieder ist die Unzufriedenheit mit der politischen Arbeit der bestehenden Verbände.

Auf europäischer Ebene möchte der Neue Imkerbund sich klarer für Zulassungsverbote von bienenschädlichen Pflanzenschutzmitteln einsetzen.

Unter anderem wollen sich die Gründer auch verstärkt für die Zulassung der Oxalsäurebedampfung zur schonenderen Varroabehandlung einsetzen.

Für ihre Mitglieder*innen werden spezielle ImkerVersicherungen mit günstigen Konditionen, die europaweit gelten, angeboten.

https://neuer-imkerbund.de/produkt/versicherung-einzelstaende


Rückblick Exkursion zu Berufsimkerei "Die Honigsammler"

An einem etwas verregneten Samstag gewährten uns Rainer Bickel und Susanne Frey einen interessanten Einblick in die Welt der Bio-Berufsimkerei.

Ihre große Leidenschaft für die Bienen und das für die Berufsimkerei nötige, aufwändige "Drumherum" konnten beide sehr gut vermitteln. Ihr extra für die Imkerei konzipierte Haus beeindruckte durch die Funktionalität sämtlicher Räume. Zum Empfang gab es einen leckeren Honigmet-Sekt.

Susanne und Rainer demonstrieren ihre Honig-Schleuderstraße.

Hier der Abfüllautomat, der neben der Etikettiermaschine steht.

Bei den Jungvölker der eigenen Königinnenvermehrung.


Des weiteren bieten wir Einsteiger*innen-Kurse an.

Der Theoriekurs findet in Onlinetreffs jeweils um 19:30-21:00 Uhr statt. Der Link für den jeweiligen Kurs wird nach Anmeldung (info@imkerverein-augsburg.de) per Email mitgeteilt.Die Praxiskurse finden auf dem Vereinsgelände statt. Wetterbedingt kann es natürlich zu Verschiebungen